Es war ein strammes Programm, das sich Nick Catsburg in der Eifel auferlegt hatte. Im Gegensatz zu früheren Jahren hatte er diesmal als einziger Fahrer aus dem WTCC-Feld noch einen „kleinen“ Nebenjob – und kam durch die Siegerehrung und die Pressekonferenz nach dem zweiten Lauf sogar ein bisschen ins Schleudern. Eigentlich war er im BMW M6 GT3 mit der #98 von Rowe Racing als Startfahrer für das 45. ADAC Zurich 24h-Rennen vorgesehen, musste diesen Job aber dann Alexander Sims überlassen. „Ich hatte noch nichts gegessen und wollte noch schnell duschen, weil ich nach Champagner gerochen habe“, sagte der Niederländer mit einem Lächeln.
Ein solcher Doppeleinsatz erfordert vor allem ein perfektes Timing. „Das Schwierige ist nicht so sehr das Fahren, sondern die Planung. Es gibt so viele Meetings und PR-Termine, alles neben der Rennstrecke. Aber ich hatte zum Glück in Volvo und BMW zwei Marken, die mir wirklich sehr geholfen haben, das alles zu koordinieren“, sagte der 29-Jährige: „Man rennt irgendwie ständig hin und her und hat immer das Gefühl, nicht genug Zeit zu haben. Aber bei so einem erfolgreichen Wochenende in der WTCC scheint das ja nicht wirklich geschadet zu haben.“ Die meisten Punkte, Übernahme der Tabellenführung und die TAG Heuer Uhr für die schnellste Rennrunde waren eine sehr gute Ausbeute, bevor er dann als zweiter Fahrer in seinem Auto ins 24h-Rennen einstieg.
Der schwierigste Tag in Catsburgs Wahrnehmung war übrigens gar nicht der Samstag, mit den beiden WTCC-Läufen und dem Beginn des 24h-Rennens. „Der Donnerstag war echt eng. Da hatten wir die Freien Trainings und am Abend noch das Nacht-Qualifying des 24-Stunden-Rennens“, sagte er: „Das war am schwersten unter einen Hut zu bringen.“