Adam Osieka und Fabian Schiller haben den sechsten Saisonlauf der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing gewonnen. Für beide war es das erste Rennen überhaupt in einem Cayman. Osieka, der GT3-Cup-erfahrene Teamchef bei GetSpeed Performance, und Schiller hatten sich erst kurzfristig für einen Einsatz in der Trophy im Rahmen der VLN entschieden. Dabei profitierte das Duo jedoch auch vom Pech der Seriensieger und Tabellenführer von Mühlner Motorsport, die nach dem vierstündigen Rennen am Samstag als Zweite die Zielflagge sahen.
Hamza Owega, Alex Schula und Moritz Kranz hatten mit der #979 das Rennen souverän angeführt, als sie unmittelbar vor dem obligatorischen Mini-Tankstopp kurz vor Schluss in einen Stau auf der Döttinger Höhe gerieten, da dort ein liegen gebliebenes Auto abgeschleppt werden musste. Bei der #940 von Osieka und Schiller hatte man eine andere Boxenstopp-Taktik gewählt und dadurch etwas länger freie Fahrt. So konnte man die Lücke auf den Mühlner-Porsche zufahren. In den verbleibenden zwei Runden nach dem Splash and Dash konnte die #979 zwar wieder auf den GetSpeed-Cayman aufschließen, diesen jedoch nicht mehr überholen.
Noch mehr Pech hatte die Mannschaft von Teichmann Racing. Nach einem technischen Defekt in der Qualifikation versuchte man alles, um die #960 (Gusenbauer/Bohr) bis zum Rennstart zu reparieren – doch letztlich vergebens. Die #970 (Hoppe/Jung/Vleugels) hatte im Rennen ein technisches Problem, was zum vorzeitigen Aus führte, die #980 (’Maximilian’/Nytroeen/Breidenbach) rangierte auf dem siebten Rang, bis auch hier die Technik beim Boxenstopp zwischenzeitlich den Dienst quittierte und man wertvolle Zeit verlor.
Schadlos hielt sich hingegen die #966 von Mathol Racing. Marc Keilwerth, Timo Mölig und Marcos Adolfo Vazquez nutzten die Gunst der Stunden und holten am Ende Rang drei. Das Trio sicherte sich dadurch auch die volle Punktzahl in der AM-Wertung. Nachdem man mit Rang zwei schon in der Qualifikation auf sich aufmerksam gemacht hatte, lag auch die #949 (Beyer/Hewer/Warum) lange Zeit auf Podiumskurs. Ein Abflug mit Leitplankenkontakt sorgte jedoch schon in Runde sechs für das vorzeitige Ende.
Die schnellste Rennrunde und den damit verbundenen Zusatzpunkt sicherte sich die #979. Im 18. Umlauf wurde der Mühlner-Cayman mit eine Zeit von 8:49.100 Minuten gestoppt. Einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Qualifikationszeit. Mit diesem Ergebnis bauen Owega, Schula und Kranz ihre Meisterschaftsführung weiter aus. Der nächste Lauf der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing findet mit dem 57. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen am 23. September statt.
Adam Osieka (Teamchef / Fahrer GetSpeed Performance): „Da Fabian immer ein gern gesehener Gast in unserem Team ist und sein Einsatz im letzten Rennen durch den frühzeitigen Ausfall des Porsche GT3 Cup mit der Startnummer 1 nicht belohnt wurde, kamen wir gemeinsam auf die Idee auf einem unserer Cayman in der Cup 3-Klasse zu starten. Auch für mich war es der erste Renneinsatz im Cayman. Man braucht da schon eine gewisse Eingewöhnungsphase, die ich im Training hatte, und dann hat es im Rennen auch wunderbar funktioniert.“
Fabian Schiller (GetSpeed Performance): „Der Einsatz hier war eine recht kurzfristige Idee von Adam. Ich bin im Winter vor allem LMP2-Prototypen gefahren, danach GT3-Autos. Aber wenn man auf der Nordschleife auch mit anderen Autos zurecht kommt, dann klappt es in den meisten Fällen auch mit dem Cayman. Am Anfang hatte ich das Problem, dass ich das Auto etwas überfahren habe, aber das bekam ich dann ganz gut in den Griff.“
Alex Schula (Mühlner Motorsport): „Wir hatten am Ende richtig Probleme mit einem anderen Teilnehmer, der ein Auto, das am Streckenrand abgeschleppt wurde, nicht überholt hat, weil er scheinbar dachte, dass er das unter gelben Flaggen nicht darf. Dadurch haben wir eine gute Minute verloren. Wir hatten auch noch in anderen Situationen ein wenig Pech im Verkehr, sonst hätten wir vermutlich wieder gewonnen. Aber wir sind eben nicht alleine hier, und das ist auch das, was die Rennserie ausmacht.“
Marc Keilwerth (Mathol Racing): „Ich bin den Start gefahren, und die ersten beiden Runden war auch echt easy. Aber danach wurde es wirklich schwierig mit dem Wetter. Die halbe Strecke war nass, die andere Hälfte trocken. Wir sind auf Slicks geblieben, was die richtige Entscheidung war. Aber ich bin schon froh, dass ich nicht abgeflogen bin. Platz drei ist super, mehr ist bei der hohen Fahrerqualität vor uns nicht drin.“