[Herstellerinfo] Lauf fünf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) endete mit Rang neun und zehn für die beiden bestplatzierten Porsche. Der Saison-Höhepunkt der NLS diente zugleich als letzter Probelauf vor dem 24h-Rennen auf dem Traditionskurs, das auf den 26. und 27. September verschoben worden ist. Praktisch auf den letzten Metern des Sechsstundenrennens auf der Kurzanbindung des Grand Prix-Kurses und der ehrwürdigen Nordschleife konnte Dennis Olson (DEN) im KCMG-Auto mit der #18 noch den Frikadelli-Porsche mit der #31 abfangen. Beide profitierten von einer vierminütigen Zeitstrafe, die den 911 GT3 R von Manthey Racing von der vierten Position im Ziel auf Rang 13 zurückwarf.
Schon das 90-minütige Qualifying am Samstagmorgen endete für Porsche mit einem durchwachsenen Ergebnis. Der 911 GT3 R von Falken Motorsport mit der #4 von Klaus Bachler (AUT), Matteo Cairoli (ITA), Peter Dumbreck (GBR) und Martin Ragginger (AUT) hatte die 14. schnellste Zeit gesetzt – direkt vor dem Manthey Racing-Auto mit der #911, gesteuert von Lars Kern (GER) und den beiden Werksfahrern Matt Campbell (AUS) und Mathieu Jaminet (FRA) am Steuer. Auf Position 19: der #19-Porsche von KCMG, pilotiert von Josh Burdon (AUS), Alexandre Imperatori (CHN) und Edoardo Liberati (ITA).
Direkt nach dem Start war diese Reihenfolge schnell Geschichte: Mit Bachler am Steuer arbeitete sich die # 4 schon in der ersten Runde auf Rang sieben nach vorne, der Manthey-Porsche mit Christensen im Cockpit übernahm den zwölften Platz. Nach gut 30 Minuten löste ein Unfall auf der Döttinger Höhe eine längere Code-60-Phase aus, die der Frikadelli-911 GT3 R (31) und der #19-Porsche von KCMG optimal für ihren ersten Boxenstopp nutzten. Beide rückten damit in die Spitzengruppe auf. Zur Halbzeit des Sechsstundenrennens lagen sie auf Rang eins respektive Platz drei, während die #4 etwas Boden verlor – dem Neunelfer war ein Konkurrent ins Heck gerutscht, der Schaden konnte aber schnell behoben werden.
Noch vor Beginn des letzten Renndrittels musste auch die #19 nach einem Fremdkontakt die Box zur Reparatur ansteuern und büßte dadurch alle Chancen auf einen Podestplatz ein. Dafür meldeten sich der Porsche von Manthey Racing – wegen seiner markanten Folierung „Grello“ genannt – sowie die #4 von Falken Motorsport zurück an der Spitze. Beide hatten jedoch ebenfalls kein Glück: Die #911 wurde nach dem Missachten einer Gelbphase mit einer Vierminutenstrafe belegt, während Peter Dumbreck den Falken Motorsport-Neunelfer nach einem Reifendefekt auf der Strecke abstellen musste. Hierdurch rückten die Werksfahrer Michael Christensen (DEN) und Kévin Estre (FRA) gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen (NED) und Maxime Martin (BEL) in der #31 von Frikadelli Racing auf die neunte Position vor. In der letzten von insgesamt 41 Runden auf dem über 24 Kilometer langen Kurs mussten sie jedoch den #18-Porsche von KCMG passieren lassen, den sich Dennis Olson mit den Werksfahrern Romain Dumas, Patrick Pilet (beide FRA) und Richard Lietz (AUT) teilte.
Stimmen zum Rennen
Sebastian Golz (Projektleiter GT3 R): „NLS-Lauf Nummer fünf war für uns ein sehr lehrreiches Wochenende. Wir nehmen wichtige Informationen zum Set-up und der Motorsteuerung mit für die Vorbereitung auf das 24h-Rennen in einem Monat. Dort werden wir vermutlich mit etwas kälterer Witterung konfrontiert, deswegen lag unser Fokus heute insbesondere in den Anfangsstunden darauf, noch einmal die Reifentemperatur-Fenster zu überprüfen. Alle Teams hatten technisch keinerlei Themen mit den 911 GT3 R, somit sind wir diesbezüglich gut aufgestellt. Das Resultat stand heute nicht ganz so im Mittelpunkt. Leider mussten wir diverse kleine Rückschläge hinnehmen, deswegen konnten wir auch den bitter erkämpften vierten Platz des Manthey-Porsche nicht mit nach Hause nehmen. Wir können noch besser darin werden, unsere Fahrer vor Gelbphasen und ähnlichen Situationen zu warnen. In der Summe konnten wir dieses Rennen nutzen, um unsere letzten Schwachstellen aufzudecken. Jetzt blicken wir positiv nach vorne und kehren mit einem sehr guten Gefühl von diesem Rennen zurück.“
Romain Dumas (Porsche 911 GT3 R #18): „Das Qualifying hätte etwas besser sein können, aber wir fanden keine freie Runde. Damit standen wir in der Startaufstellung weiter hinten. Aber wir konnten zurückschlagen und fast 20 Positionen aufholen. Wir haben wieder viel gelernt für das 24h -Rennen, auch was interne Prozesse angeht. Natürlich willst du immer besser abschneiden, aber am Ende war es eine ganz solide Vorstellung. Wir arbeiten in dieser Richtung weiter, dann werden sich die Resultate schon einstellen.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #18): „An und für sich ein gutes Rennen. Ich konnte zur Vorbereitung auf die 24h zwei Stints fahren. Die Anfangsphase verlief etwas holprig, aber der Rhythmus kam schnell zurück. Im Qualifying hatten wir etwas viel Überrundungsverkehr, und wenn du von hinten startest, ist die Chance größer, in Gelbphasen Zeit zu verlieren. Doch die Zusammenarbeit mit dem Team und den Fahrern hat gut geklappt, wir besitzen alle ein ähnliches Verständnis für das Set-up. Wir werden noch etwas ändern, um die Balance des Porsche weiter zu verbessern.“
Patrick Pilet (Porsche 911 GT3 R #18): „Das Rennen war etwas diffizil. Im Qualifying fanden wir keine freie Runde und mussten von Platz 29 starten. Dann haben wir zu Beginn Zeit bei dem Versuch eingebüßt, zur Spitze wieder aufzuschließen. Aber jeder hat einen tollen, fehlerfreien Job abgeliefert – das war wichtig. Am Ende haben wir das Rennen unter den ersten Zehn beendet, das würde ich als gutes Resultat bewerten. Das Team konnte sich über das gesamte Wochenende weiterentwickelt, das war eine gute Vorbereitung auf die 24 Stunden.“
Michael Christensen (Porsche 911 GT3 R #31): „Wir haben uns mehr als sonst auf die Vorbereitung für das 24h -Rennen konzentriert. Wir konnten viel über den Porsche und die Reifen lernen und wachsen mit den neuen Teamkollegen stärker zusammen. Eigentlich lief alles gut. Wir mussten von Platz 25 starten und sind in die Top zehn vorgefahren, das kann sich doch sehen lassen.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #31): „Ein etwas schwieriger Tag. Wir haben heute Morgen im Qualifying keine freie Runde erwischt. Das Rennen begann mit einem guten ersten Stint von Michael und einer guten Strategie. Wir sind bis auf Platz fünf nach vorne gekommen, dann hatten wir in den letzten beiden Stunden gleich zwei Mal richtig Pech mit Gelb- und Code-60-Phasen, das kostete uns fast 90 Sekunden. Aber wir sind viele Runden gefahren und konnten wertvolle Informationen für das 24h-Rennen sammeln, das ist wichtig.