Starke Besetzung in der vielfältigen Spitzengruppe

Gute Vorzeichen für das ADAC TOTAL 24h-Rennen (24. – 27. September): Mit einem spannungsgeladenen fünften Lauf hat die Nordschleifen-Langstrecken-Serie (NLS) eine mehr als würdige Ouvertüre für den Langstreckenklassiker gespielt. Nun geht es für die vielen Teams in die heiße Phase der Vorbereitung und die Notizblöcke der Ingenieure, Teamchefs und Fahrer sind vollgeschrieben. Bei den einen sind es Anmerkungen für letzte Verbesserungen, bei den anderen schlicht ein „weiter so“ – wie etwa bei der Audi-Fraktion. Denn gleich zwei Audi R8 LMS von Land Motorsport und Car Collection landeten bei dieser letzten Vorbereitung ganz oben auf dem Podest. Die versammelte Konkurrenz ist aber ebenfalls bestens aussortiert. Auch die deutschen Premiumhersteller BMW, Mercedes-AMG und Porsche sind voll konkurrenzfähig, und gleiches gilt für die starken Privatteams. Luca Ludwig (Bonn) hinterließ im Ferrari 488 GT3 des Schweizer Teams Octane 126 bei der finalen Vorbereitung einen starken Eindruck, als er bis kurz vor dem Zieleinlauf das Feld anführte. Nur weil ihm auf den letzten Kilometern der Sprit knapp wurde, musste er die späteren Rennsieger schließlich ziehen lassen. Im Qualifying zeigten auch die Lamborghini-Teams starke Leistungen. Die Spitzengruppe dürfte beim 24h-Rennen also auch in diesem Jahr von Markenvielfalt und hoher Leistungsdichte geprägt sein.

Alles roch nach einer Sensation kurz vor dem Schluss des sechsstündigen fünften NLS-Laufs: Luca Ludwig, Sohn der Nürburgring-Legende Klaus Ludwig, lag im Ferrari 488 GT3 in Führung. Doch letztlich fehlte der Sprit für eine letzte, finale Runde, um den Sieg perfekt zu machen. So musste er nach einer tollen Vorstellung auf der allerletzten Runde Gas herausnehmen und die beiden verfolgenden Audi R8 LMS GT3 von Land und Car Collection passieren lassen. „Wir wussten, dass es am Ende nicht ganz passt“, erklärte Ludwig hinterher. „Hätte ich gepusht, wäre ich wohl ohne Sprit ausgerollt. Aber Platz drei ist natürlich besser als auszufallen. Wir sind von Platz 13 gestartet, und dass wir am Ende auf dem Podium gelandet sind zeigt, dass unsere Pace gut ist.“ So steuerte schließlich Christopher Mies seinen Audi R8 LMS GT3 als Erster über die Ziellinie. „Es hat viel, viel Spaß gemacht. Ein schönes Rennen“, grinste der Düsseldorfer anschließend. „Am Ende war ich im Parallelflug mit Mirko Bortolotti unterwegs, großartig.“ Der Markenkollege konnte da nur zustimmen: „Ein gutes Rennen und ein gutes Resultat. Das war der Schlusspunkt einer gelungenen Vorbereitung auf das 24h-Rennen. Das ist für das ganze Team wichtig, denn wir fahren jetzt vor dem 24h-Rennen mit einem guten Gefühl nach Hause.“

Das gute Gefühl dürften auch andere haben. Die Plätze vier und fünf gingen bei dieser finalen Vorbereitung an die direkten Verfolger von GetSpeed (Mercedes-AMG) und ROWE (BWM), auch die Porsche-Teams mischten bis kurz vor der Zielflagge in der Spitzengruppe mit. Fazit: Nicht nur die deutschen Premiumhersteller sind kurz vor dem Saisonhöhepunkt auf Augenhöhe. Auch weitere Fabrikate, wie eben die Ferrari oder die insbesondere im Qualifying starken Lamborghini Huracane, sind „bei der Musik“. Nicht zur vergessen der spektakuläre Farbtupfer, den die Scuderia des US-Amerikaners James Glickenhaus in Form des SCG004C einsetzt: Das Team absolvierte mit dem neuen Einsatzgerät beim 6h-Rennen noch einen Testeinsatz, bevor es beim 24h-Rennen angreifen möchte. Die Phalanx der werksnahen Einsätze allerdings dürfte für sie schwer zu überwinden sein. Nachdem Audi bereits vor dem fünften NLS-Lauf die Karten auf den Tisch legte und starke Werks-Fahrerbesetzungen in den Cockpits von Car Collection, Land Motorsport und Vorjahressieger Phoenix Racing ankündigte, zog inzwischen auch BMW nach: Fünf M6 GT3 schicken die Münchner ins Rennen, neben ROWE Racing und Walkenhorst ist auch das Schnitzer-Team mit von der Partie. Langstrecken-Asse und DTM-Stars stürzen sich in den Kampf um die begehrteste Trophäe der Saison: den Siegerpokal des ADAC TOTAL 24h-Rennens.