Avia Sorg Rennsport: Wertungsgruppensieg und doppeltes Podium beim Saisonfinale

[Teaminfo] Beim neunten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), das traditionell als „Schinkenrennen“ bekannt ist, ging Avia Sorg Rennsport mit sechs Rennwagen an den Start. Zum Saisonabschluss demonstrierte das Team nochmals seine Stärke. In der Klasse VT2 gelang der Klassensieg und somit der Wertungsgruppensieg sowie der dritte Rang. Der Rennstall der Sorg-Brüder betreute am Vortag auch den Testlauf eines BMW i8 im Renntrimm für eine mögliche Hybrid-Klasse in der NLS.

Ein weiteres Mal sorgte Nebel für die verspätete Aufnahme des Zeittrainings, so wurden die Teilnehmer erst um 11:15 Uhr und mit nur 45 Minuten Zeit auf die Nordschleife geschickt, um die Startpositionen zu bestimmen. Nur wenige freie Runden machten es schwer, bei 118 genannten Teilnehmern eine schnelle Zeit zu setzen. Bedingt durch die Verzögerungen am Morgen begann das Rennen dann erst um 13:45 Uhr und wurde um 45 Minuten auf 3h15min verkürzt, so konnten jedoch noch die vollen Punkte vergeben werden.

Cayman GT4 #949 landete im Mittelfeld

Die Besatzung des neu aufgebauten Porsche Cayman #949 mit Stefan Beyer (Neustadt/Aisch), Heiko Eichenberg (Fritzlar) und Torsten Kratz (Mönchengladbach) trat in der stark besetzten Cup3-Klasse gegen 13 weitere Gegner an. Eine schnelle Runde zur richtigen Zeit im Qualifying bescherte dem Trio die Pole-Position in der hart umkämpften Wertung. Eichenberg übergab auf Platz drei liegend an Beyer, doch zahlreiche unglücklich getroffene Code-60 Zonen in einem soliden Rennen ließen den Cayman GT4 #949 mit Kratz am Steuer am Ende auf Rang sechs ins Ziel kommen.

Vorzeitiges Ende für den Avia racing BMW M4 GT4

In der SP4-Klasse pilotierte der amtierende ADAC-GT4-Germany-Champion Nicolaj Møller Madsen (Dänemark) den Avia racing M4 #180 und wurde von Heiko Eichenberg (Fritzlar) unterstützt. Vom vierten Platz der Klasse startend machte er rasch Boden gut und war schnell in Schlagdistanz zum Erstplatzierten, wurde jedoch längere Zeit von einem klassenfremden Porsche unnötig aufgehalten. Im vierten Umlauf musste Møller Madsen einem anderen Fahrzeug ausweichen und räuberte dabei unglücklich über einen Curb welcher das Differenzial beschädigte. An der Touristenzufahrt der Döttinger Höhe musste er den M4 abstellen und sein Rennen vorzeitig beenden.

Starke Resultate für das BMW-330i-Trio in der VT2

In der Klasse der Produktionswagen bis 2.000 ccm und Turbolader (VT2) erlebte das Team Avia Sorg einen starken Auftritt. So lieferten im BGS-technic-BMW 330i #487 Emir Asari (Türkei), Brett Lidsey (Großbritannien) und Moran Gott (Großbritannien) ein fehlerfreies starkes Rennen ab. Insgesamt 19 Teilnehmer waren in der Klasse genannt, entsprechend eng ging es im Qualifying zu. Zur richtigen Zeit auf der Strecke stellte Gott dann das Auto auf die Pole-Position. Enge Kämpfe um die Positionen im Rennen, sowie Ausfälle der direkten Gegner brachten den BGS-technic-BMW zum Rennende erneut in Führung und das Pilotentrio gewann die Klasse. Mit dem 38. Gesamtrang erzielten sie auch den Wertungsgruppensieg. Mit einer Spitzenzeit von 9:19.442 min war das Trio auch das schnellste VT2-Auto im Rennen und der gesamten Saison.

Teamchef Daniel Sorg findet lobende Worte: „Grandiose Leistung von Emir, Brett und Moran sowie der Crew. Zum Finale nochmals so zuzuschlagen zeigt, wozu wir im Stande sind, das lässt uns nun hoch motiviert in die Winterpause gehen. Und der Schinken als extra Trophäe schmeckte vorzüglich.“

Für den Schaltwerkbikes-BMW 330i #488 mit Rasmus Helmich (Dänemark), Frederik Schandorff (Dänemark) und Casper Stevenson (Großbritannien) ging es vom dritten Platz aus ins verkürzte Rennen. Die drei Piloten waren mit starker Pace unterwegs und konnten sich aus allem Gerangel heraushalten und überquerten auf dem sechsten Platz die Ziellinie.

Eine starke Leistung lieferten im Avia-racing-BMW 330i #504 Björn Simon (Weilerswist), Stephan Epp (Wuppertal) und Edoardo Bugane (Italien). Der Italiener übernahm den Start und fuhr bis auf den dritten Platz nach vorne. Simon schloss nahtlos an seine Leistung an und übergab den Wagen auf Podiumskurs an Schlussfahrer Epp. Der hatte einen Schreckmoment in der vorletzten Rennrunde bei einem Leitplankenkontakt, welcher glücklicherweise keine Folgen hatte. Der Wuppertaler passierte die Zielflagge auf dem dritten Platz.

„Wir haben unsere starke Saison mit einem Podiumserfolg beendet und landen damit auf Platz zehn der Gesamtwertung. Das ist ein toller Erfolg, den man nur erzielen kann, wenn das gesamte Team einen fehlerfreien Job macht. Das ist gelungen und jetzt wird gefeiert“, sagte Simon nach dem Rennen glücklich.

Avia-BMW M240i auf Platz fünf

Die drei Gentlemen-Driver Ugo Vicenzi (Italien), Hans Joachim Theiß und Reinhard Schmiedel (Würzburg) griffen im Avia-racing-M240i ins Volant. Von der fünften Position der Klasse nahmen sie das Rennen auf. Eine gute Taktik des Teams sowie konstante Zeiten brachten die drei Piloten über die Distanz und der BMW mit der #660 wurde auf Platz fünf abgewinkt.

Test mit dem BMW i8 für eine Hybrid-Klasse 2022

Vor den Einstellfahrten am Freitag, den 8. Oktober um 16 Uhr öffnete sich die Sorg-Box für einen BMW i8 im Renntrimm und -design mit der Startnummer #2022. Motorsport-Legende und Leiter des Bereichs Technik der VLN, Volker Strycek, bewegte den Hybrid-BMW über die Nordschleife. Strycek zeigt sich begeistert: „Ein Kompliment an die Sorg-Truppe, was für ein fantastisches Fahrzeug die hier hingestellt haben – und auch den Mut zu haben, so etwas anzupacken, finde ich unbeschreiblich.“ Strycek setzt fort: „Ich würde heute immer noch fahren, so großartig fährt sich das Auto. Ich bin gestern fünf Runden auf der Nordschleife mit insgesamt 30 Litern Benzin gefahren und es macht einfach Spaß.“

Wintersaison – aber kein Winterschlaf

Benjamin Sorg schildert nach dem Rennen: „Freude und Ärger liegen oft eng beieinander. Bei uns lief es zum Saisonende nochmals sehr gut. In der knallharten VT2 nochmals zu siegen ist großartig.“ Der Teamchef blickt zurück: „Die Saison bot wieder eine große Palette an Überraschungen. Rennautos im Schnee, wir hatten Ausfälle und Siege, Unfälle, die zum Glück immer glimpflich ausgingen, und der Nebel wirbelte zwei Läufe sowie das ADAC TotalEnergies 24h-Rennen durcheinander. Jetzt geht das Rennjahr langsam zu Ende. Wir möchten unserem Team einmal mehr unser großes Lob und großen Dank aussprechen! Ebenso sind wir sehr dankbar, starke Partner, Sponsoren und Fans an unserer Seite zu wissen. Allen Damen und Herren der Streckensicherung da draußen in der Grünen Hölle, ihr habt einen großartigen Dienst geleistet. Avia Sorg Rennsport freut sich auf die nächste Saison und wird für so manche Überraschung gut sein.“