Die ADAC 24h Nürburgring Qualifiers vom 13. bis 14. April versprechen ein äußerst spannendes Nordschleifen-Wochenende. Die beiden vierstündigen Rennen des Wochenendes werden der Höhepunkt der Vorbereitungsphase auf das Rennen des Jahres werden, denn hier gibt es die optimale Testmöglichkeit vor den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring (30. Mai bis 2. Juni). Zudem werden beiden Heats am Samstag (Start 17:30 Uhr) und Sonntag (Start 13:00 Uhr) für die NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie) gewertet. Über 130 Fahrzeuge treten an, um diese Doppel-Chance zu nutzen – die Starterliste ist online erhältlich (siehe Links). Unter ihnen sind auch die Siegerteams der beiden ersten NLS-Läufe, Falken Motorsports und Manthey mit ihren Porsche 911 GT3 R. Ob sie auch für die 24h als Favoriten gelten dürfen, entscheidet sich bei den 24h Qualifiers. Denn dann kommen viele Top-Teams hinzu, die beim NLS-Saisonauftakt noch in anderen Rennserien gebunden waren. Gute Gründe also, sich dieses Rennwochenende nicht entgehen zu lassen – zumal es auch im Rahmenprogramm jede Menge hoch interessanten Motorsport zu erleben gibt. Tickets für die ADAC 24h Nürburgring Qualifiers gibt es unter dem folgenden Link – an der Nordschleife ist der Eintritt (außer Camping und Parkplätze) frei!
Die 24h Qualifiers bilden den krönenden Abschluss intensiver Vollgaswochen. Dazu gehörte auch der „Double-Header“ zum Saisonauftakt der NLS am ersten April-Wochenende. Hier gab es einen ersten Eindruck von den diesjährigen Kräfteverhältnissen auf der Nordschleife. An beiden Tagen konnte Daniel Juncadella im Mercedes-AMG GT3 des HRT-Teams die Pole Position holen. Im ersten Rennen am Samstag hinterließen dann vor allem die Porsche-Teams einen extrem starken Eindruck: Einer der 911 GT3 R von Falken Motorsports holte den Sieg am Samstag vor dem legendären „Grello“-911er von Manthey Racing. Wäre nicht der zweite Falken-Porsche kurz vor Schluss ausgefallen, hätte es ein Dreifach-Podium für die 911er gegeben. So ging der verbleibende Podestplatz an den stark auftrumpfenden Frank Stippler im Audi R8 LMS GT3 von Scherer PHX.
Am Sonntag lag dann Manthey in einem spektakulären Foto-Finish vorne, als Laurens Vanthoor praktisch auf der Ziellinie an Jordan Pepper im Abt-Lamborghini Huracan GT3 Evo II vorbeizog. Zuvor hatte der Lambo einen grandiosen Auftritt und sah bis kurz vor dem Ende wie der sichere Sieger aus. Doch Schlussfahrer Jordan Pepper, dem die Box signalisierte, dass der Sprit nicht für eine weitere Runde reichen würde, reduzierte das Tempo einen Tick zu sehr, um nicht vor Ablauf der Vier-Stunden-Frist noch einmal die Ziellinie zu passieren. Das nutzte Manthey-Schlussfahrer Laurens Vanthor eiskalt und siegte schließlich mit einer halben Autolänge Vorsprung. „Sowas kann man sich nicht ausdenken“, staunte der Sieger. Sein Team, das zu den erfolgreichsten Mannschaften bei den 24h gehörte, konnte überhaupt hoch zufrieden sein. Über „eine Super-Vorbereitung“ hatte sich schon am Vortag Teamkollege Kevin Estre nach P2 im ersten Rennen gefreut. „Der Grello ist ein Mythos auf der Nordschleife, viele Fans feiern das Auto. Toll, ein Teil davon zu sein.“
24h Qualifiers bieten die Chance zur Revanche
Die Markenkollegen von Falken Motorsports waren nach dem Sieg am Samstag und P3 am Sonntag ebenfalls hochzufrieden. „Supercool!“, jubelte Nico Menzel nach dem ersten Rennen. „Das war nach vielen Klassensiegen endlich mein erster Gesamtsieg in der NLS.“ Seinen Rennschalensitz übernahm am zweiten Tag Tim Heinemann, der nach dem Rennen ebenfalls strahlen konnte: „Mit einem Podium in die Saison zu starten und dabei sogar Führungskilometer zu sammeln, tut gut. Heute haben wir aber noch nicht die wahren Kräfteverhältnisse gesehen – davon werden wir erst am nächsten Wochenende, bei den Qualifiers, ein Bild haben. Aber es war ein toller Einstand, und unser Team hatte ein Super-Wochenende.“ Von ähnlicher Euphorie war bei den Zweitplatzierten des NLS-Sonntagsrennens nichts zu spüren. „Ein Riesenfehler“, grämte sich Jordan Pepper über den knapp verlorenen Sieg. Kollege Kelvin van der Linde konnte sich immerhin noch über den „Megaauftritt des Teams“ freuen, bilanzierte aber auch: „Das ist absolut bitter, wir können nicht zufrieden sein“. Die gute Nachricht für ihn und all jene, bei denen dieser Saisonauftakt nicht rund lief: Bereits bei den Qualifiers am kommenden Wochenende gibt es die Chance auf eine Revanche für die bulligen Lamborghini, die sich als Neuzugänge im Kreis der Publikumslieblinge zeigten. Der imposante Italo-GT3 erwies sich beim NLS-Auftakt als ebenso konkurrenzfähig, wie die gefeierten Rückkehrer von Glickenhaus Racing: Auch der SCG 004c der Le-Mans-Teilnehmer wird mit seinem Sportwagen-Look schon optisch ein Highlight bei den 24h Qualifiers werden.
Ein erster Blick auf die 24h-Favoriten
Die GT3-Klasse, in der das Gros der siegfähigen Teams antritt, war beim NLS-Auftakt noch nicht voll besetzt, weil eine Reihe von Top-Teams durch andere Serien gebunden waren. Das ändert sich bei den Qualifiers radikal: 30 GT3- und SP-X-Fahrzeuge sind angemeldet, sie dürften bereits einen recht vollständigen Überblick über die Teams und Fabrikate abgeben, die bei den 24h um den Sieg kämpfen. Die Schnellsten des NLS-Auftakts treffen auf dem legendären Asphalt damit erstmals im Renngeschehen auf die wichtigsten 24h-Konkurrenten. Darunter sind etwa die 24h-Vorjahresieger von Frikadelli Racing mit ihrem Ferrari 296 GT3. Im Lager der Mercedes-AMG-Teams kommen GetSpeed und Schnitzelalm hinzu, RMG und Rowe Racing reisen mit ihren BMW M4 GT3 an. Die Aston-Martin-Fraktion erhält mit gleich drei Vantage AMR GT3 Evo in den Farben von Trinity Solutions / Walkenhorst Verstärkung. Bei Porsche greifen Dinamic GT, Lionspeed und Herberth Motorsport mit ins Geschehen ein.
Glock will zu den 24h
Wenn es nach der Starterliste der 24h Qualifiers geht, dann werden die 24h Nürburgring am letzten Mai-Wochenende eine Vollversammlung des GT-Sports: Teams und Piloten zumindest aus den wichtigsten europäischen Serien treffen dann aufeinander. Es könnten sogar noch ein paar Namen hinzukommen. So kletterte etwa Ex-Formel-1- und DTM-Pilot Timo Glock in der NLS in einen Cup-BMW, um die Qualifikation für die DMSB-Permit – eine Zusatz-Rennlizenz für die großen Fahrzeugklassen auf der Nordschleife – zu erwerben. „Ich wollte immer schon bei den 24h starten“, verrät der gebürtige Odenwälder. „Nun ist es endlich möglich, und mein großes Ziel ist, mit Timo Scheider auf einem Auto bei den 24h zu starten. Mit meiner Permit ist eine Voraussetzung geschaffen – aber ein paar weitere Hürden müssen wir noch nehmen“. Dann würde sich ein kleiner Lebenstraum des 42-Jährigen erfüllen: „Hier ist die Bühne noch offener als anderswo, und man ist ganz nah an den Fans. Alles ist sehr offen und die Stimmung cool. Das macht wahnsinnig viel Spaß. Ein Highlight in der NLS ist die Startrunde, wenn die Fans an der Strecke stehen. Bei den 24h ist all das noch einmal potenziert – das möchte ich gerne endlich einmal selbst erleben.“
Jede Menge Motorsport zu erleben
Nicht nur bei den beiden Hauptrennen der Qualifiers wird es tollen Sport geben. In den Pausen zwischen Trainingssitzungen und Rennen lohnt sich der Bummel durch das Fahrerlager, wo es auf dem Heliport die jüngsten Motorsportler beim Jugendkart-Slalom zu bewundern gibt. In der Mercedes-Arena finden an beiden Tagen Automobilslaloms statt. Samstagmittag verspricht außerdem der Saisonauftakt der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) ein sehr gut besetztes Feld mit Breitensport-Fahrzeugen auf der Nordschleife. Das Motorsport-Vergnügen gibt es für 25 Euro (Tageskarten Samstag / Sonntag) im Vorverkauf, das Wochendticket kostet 39 Euro. Wer die 24h Qualifiers nicht vor Ort erleben kann, kann die wichtigsten Highlights im Livestream auf der 24h-Homepage (www.24h-rennen.de) am Samstag ab 16:45 Uhr und sonntags ab 10:30 Uhr sehen.