24h-Rennen nimmt Abschied von Hans Schnock

Das ADAC Zurich 24h-Rennen nimmt Abschied von seinem langjährigen Rennleiter Hans Schnock. Der Motorsportfunktionär und Automobilexperte aus dem rheinischen Merzenich machte sich nach seiner Zeit als aktiver Motorsportler vor allem als Funktionär einen Namen. So harmonierte seine Beruf als Spezialist für die Restaurierung von Oldtimern bestens mit dem intensiven Engagement bei der Youngtimer Trophy, deren Mitbegründer er war. Auch beim 24h-Rennen war er über 25 Jahre lang eine feste Größe und hier zuletzt als Rennleiter aktiv.
Ab 1982 gehörte Hans Schnock als stellvertretender Rennleiter zum Führungszirkel des 24h-Rennens. In dieser Zeit arbeitete er nicht zuletzt mit „Mr. 24h-Rennen“ Peter Geishecker kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Events und übernahm von diesem ab 1996 die Funktion des Rennleiters. Im gleichen Jahr wurde er auch Mitglied im Organisationskomitee. In beiden Ämtern war er bis 2008 aktiv, bevor er diese Aufgaben in jüngere Hände weitergab und das Amt an den heutigen Rennleiter Walter Hornung weiterreichte. „Hans Schnock war ein Rennleiter alter Schule“, schildert Hornung, der mit Schnock schon ab 2001 als einer der stellvertretenden Rennleiter intensiv zusammengearbeitet hatte. „Ihm waren die Aktiven auf der Rennstrecke wichtig, ganz gleich in welcher Fahrzeugklasse sie antraten.“
In seiner Zeit als 24h-Rennleiter übernahm Schnock die Mamutaufgabe, die größten jemals angetretenen Starterfelder auf die Reise zu schicken: Von knapp über 100 Fahrzeugen Ende der 70er Jahre entwickelte sich das Rennen in dieser Zeit kontinuierlich weiter, knackte 1987 erstmals die Marke von 180 Teilnehmern, 1999 warten erstmals über 200 Fahrzeuge am Start. Unvergessen bleiben die riesigen Starterfelder der Jahre 2000 und 2006 (jeweils 222 Starter) sowie 2007 (224 Starter). Aber auch sportlich erlebte Schnock in seinen Jahren als Rennleiter manchen Meilenstein. So winkte er 1996 Sabine Reck (Schmitz) als erste weibliche Siegerin ab, als diese gemeinsam mit Johannes Scheid und Hans Widman im Scheid-BMW M3 gewann. 1998 begrüßte er Marc Duez / Andreas Bovensiepen / Christian Menzel / Hans-Jochaim Stuck im BMW 320d als erste Sieger eines 24h-Rennens weltweit, die auf einem Dieselfahrzeug antraten.
Zu den zahlreichen motorsportlichen Aktivitäten Schnocks gehört insbesondere die Gründung der Youngtimer Trophy, die er 1992 gemeinsam mit Egon Meurer aus der Taufe hob. Seit dem ersten Rennen 1993 begleitete er die Serie und setzte sich für ihren Fortbestand und weiteren Ausbau ein. Über 20 Jahre zeichnete er für „seine“ Youngtimer-Trophy verantwortlich, bevor er sich 2015 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog.