FIA WTCR: Lynk-Piloten dominieren beim italienischen Lauf

Beim vorletzten Rennwochenende der FIA WTCR auf dem Adria International Raceway gab es Siege für Santiago Urrutia (URY, Samstag) und Yann Ehrlacher (FRA, Sonntag). Sie sicherten sich mit ihren Lynk & Co-Rennwagen damit einen Platz im Kreis der verbliebenen Titelanwärter: Fünf Piloten können die Meisterschaft noch holen, die bei den beiden finalen WTCR-Läufen im russischen Sotchi (26. – 28. November) entschieden wird. Die besten Karten hat dabei Tabellenführer Yann Ehrlacher, der 36 Zähler Vorsprung hat und sich an der Adria zudem in Bestform zeigte: Er verwandelte seine Pole im zweiten Rennen des Wochenendes in einen sauberen Rennsieg um. Eine gute Ausgangslage also für den Titelverteidiger, das Double zu schaffen.

Ehrlachers Markenkollege Santiago Urrutia holte mit dem Sieg in Lauf eins ebenfalls seinen zweiten Rennsieg der Saison. Dabei fiel der Uruguayer, der von der Poleposition ins Rennen gegangen war, am Start hinter Esteban Guerrieri zurück und musste sich im Anschluss noch gegen Tom Coronel verteidigen. Doch bereits in der ersten Runde konterte er, tauschte die Position mit Guerrieri und setzte sich im Anschluss ab. Diesen Vorsprung sollte er das Rennen über nicht mehr abgeben. In der Schlussphase schaffte es auch Coronel noch an Guerrieri vorbei. Dadurch feierte das Team Comtoyou DHL Audi den zweiten Platz, während sich die deutsche Mannschaft von All-Iinkl.com Münnich Motorsport mit Rang drei zufriedengeben musste.

Nach dem italienischen Wochenende der FIA WTCR ist Guerrieri nun Dritter in der Meisterschaft, er rangiert vor dem Finale einen Punkt hinter Frédéric Vervisch und 37 Punkte hinter Yann Ehrlacher. Allerdings werden in Sotschi noch 60 Punkte vergeben – der Titelkampf ist also nach wie vor offen. Gleich fünf Piloten können am Ende noch Meister werden. Neben dem amtierenden Meister Ehrlacher und Guerrieri sind das Santiago Urrutia, Yvan Muller und Jean-Karl Vernay. Letzterer muss aber wohl ersteinmal noch das Wochenende in Italien verkraften, das in einem Desaster für ihn endete. Nachdem er das zweite Rennen in Frankreich gewonnen hatte, rechnete er sich gute Chancen aus, auch in Italien erfolgreich zu sein. Doch der Fahrer aus dem deutschen Team Engstler Hyundai N Liqui Moly Racing erlebte ein desaströses Qualifying und schied im zweiten Rennen nach einer Kollision sogar aus. Dadurch bekamen seine Hoffnungen auf den Titelgewinn einen gewaltigen Dämpfer.

Deutlich besser lief es an der Adria für Yvan Muller. Der Franzose wurde im ersten Rennen Fünfter hinter Norbert Michelisz und setzte sich im zweiten Rennen gegen den Lokalmatador Gabriele Tarquini im Kampf um Platz vier durch. Die italienische Legende gab am Freitag bekannt, dass er sich nach einer unglaublichen Karriere, in der er unter anderem zwei Tourenwagen-Weltmeisterschaften gewann, am Ende der Saison aus dem aktiven Rennsport zurückziehen wird.