Mit Elektroautos über die Nordschleife? Geht das überhaupt? Und macht das Spaß? „Ja, ja und ja”, lautet die Antwort von Walter Hornung. Der 24h-Rennleiter und Sportleiter des ADAC Nordrhein ist Schirmherr der RCN Green Challenge und konnte am ersten Juli-Wochenende selbst in einem Opel Corsa-e Rally die Nordschleifen-Tauglichkeit von Elektrofahrzeugen testen.
Gemeinsam mit Nordschleifen-Publikumsliebling Volker Strycek nahm Hornung den RCN-Lauf in Angriff. Das Einsatzfahrzeug: ein vollelektrischer Corsa aus dem ADAC Opel e-Rally Cup. Das Ziel: der Praxistest auf der Rennstrecke. „Da das Fahrzeug ja eigentlich für den Rallyesport konzipiert ist, sind wir sehr vorsichtig an die ersten Runden herangegangen”, erklärt Walter Hornung. „Denn das Energiemanagement musste erst gecheckt werden. Natürlich hatten wir gewisse Erfahrungswerte, aber wie viel Energie der Corsa-e auf einer Nordschleifenrunde im Rennbetrieb tatsächlich verbrauchen würde, mussten wir einfach ausprobieren.” Volker Strycek nutzte dabei alle Möglichkeiten, schnell zu sein und gleichzeitig Energie zu sparen. So rekuperierte er in den Bergab-Passagen, ohne allzu viel Speed zu verlieren. „Da zeigte sich natürlich der Profi. Volker ist ja nicht nur ein seit Jahrzehnten erfolgreicher Pilot auf der Nordschleife, er ist ja auch in die technische Entwicklung diverser Renn- und Straßenfahrzeuge bei Opel eingebunden”, so Walter Hornung. Wie exakt das Team dabei vorging, zeigt der Blick auf die Zeiten. „In den drei Bestätigungsrunden hatten wir eine Abweichung von gerade einmal 1,45 Sekunden – für ein neues Team mit einem auf der Nordschleife neuen Auto eigentlich unglaublich”, freut sich der Schirmherr der RCN Green Challenge.
Elektrofahrzeuge im Breitensport der Zukunft ein wichtiges Thema
Die RCN Green Challenge wird in der Saison 2022 erstmals exklusiv für Elektrofahrzeuge im Rahmen der RCN Gleichmäßigkeitsprüfungen auf dem Nürburgring ausgeschrieben. „Gerade für den Breitensport in der RCN sind Elektrofahrzeuge ein Thema”, weiß der Sportleiter des ADAC Nordrhein. „Denn wenn in ein paar Jahren in der Großserie keine Verbrenner mehr produziert werden, müssen wir Antworten finden, wie Motorsport mit mehr oder minder verbesserten Alltagsfahrzeuge funktionieren kann.” Der Opel Corsa-e hat diesen Test jedenfalls mit Bravour bestanden. Denn Opel-Sportchef Volker Strycek ließ es sich nicht nehmen, „auf Achse” in die Eifel zu kommen. Neben dem Renneinsatz unter Volllast musste der Corsa-e also auch noch etliche Kilometer Autobahn und Landstraße bewältigen, was in der RCN ja nach wie vor sinnvoll ist, um Kosten für Zugfahrzeuge, Anhänger etc. zu sparen. Mit dem Corsa – auch in der vollelektrischen Version – kein Problem.